Monatsvers: „Der Engel des Herrn rührte Elia an und sprach: Steh auf und iss! Denn du hast einen weiten Weg vor dir.“
1. Könige 19,7
Fix und fertig war er. So etwas hatte er noch nie erlebt, und so etwas wollte er mit Sicherheit nicht noch einmal durchmachen. Das „Gottesurteil auf dem Karmel“ hatte ihn alles gekostet. Er hatte alles auf eine Karte gesetzt, auf den lebendigen Gott, und der hatte sich nicht lumpen lassen. Hatte zuerst ein triefend nasses Opfer mit göttlichem Feuer angezündet und komplett verbrannt. Hatte dann nach sehr lang anhaltender Trockenheit den ersehnten Regen gebracht. Hatte ihn vorher schon durch Raben mit Nahrung versorgt, hatte Wunder getan für seinen Diener Elia.
Aber Elia konnte nicht mehr, man trachtete ihm nach dem Leben, und eigentlich wollte er auch nur noch sterben. So lag er unter einem Ginsterstrauch und schlief dort tief und fest, bis er von jemandem mit den obigen Worten geweckt wurde. Diesmal war es sogar ein Engel, den Gott schickte, um seinen müden Diener wieder aufzubauen. Steinofenbrot und Wasser brachten die Lebenskräfte schnell wieder zurück, nach zwei Mahlzeiten dieser Art konnte Elia 40 Tage und Nächte am Stück wandern.
Schon beeindruckend, so etwas möchte ich auch erleben. Oder lieber doch nicht? Die Menschen in der Bibel sind Glaubenshelden, aber auch sie haben ihre dunklen Stunden, auch sie müssen immer wieder mal von Gott aufgebaut werden, mehr oder weniger spektakulär. Wir sind die „Alltagshelden“, auch wir brauchen „Futter“ und Stärkung von Gott. Erzählen wir uns doch öfter mal, wie Gott uns auf unserem Weg, in unseren Kämpfen beisteht und uns ermutigt.
Margret Walter